Sobald wir den Begriff «Eigen» verwenden, machen wir uns immer ein wenig verdächtig. Eigenheit, Eigensinn, Eigeninteresse, Eigennutz, Eigenmächtigkeit – die beiden Silben verweisen auf vermeintlich sozial-schädliche Eigenschaften. Was sich auf eine Person bezieht, gilt als schlecht. Was der Gemeinschaft, der Gruppe, dem Team gerecht wird, ist richtig. Aber haben sich die sogenannt «Eigen-sinnigen» nicht ganz indiviuelle Standpunkte erarbeitet: durch Versuch und Irrtum, durch Denken und Zweifeln? Eigensinnige unterwerfen sich nicht jeder Autorität. Ganz im Gegenteil: Sie sind nicht gehorsam, sie parieren nicht. Eigensinnige werden deshalb für stur und unbelehrbar gehalten. Doch das Gegenteil stimmt: Eigensinnige haben Charakter, sie sind unübersehbare Persönlichkeiten und sie verteidigen, selbstbewusst und überzeugt, wofür sie stehen. Ganz im Vertrauen: Eigenheiten, Eigensinn ist eine zivilgesellschaftliche Grundtugend. So bringt der Eigensinn alle voran, und eben nicht nur die, die ihn haben. Wer eigensinnig ist, ist nicht stur, sondern konsequent und darin leidenschaftlich. Eigensinn ist Innovation. Das bringt Ideen hervor, die anderen nützen. Seien Sie Eigensinnig, Konsequent und Leidenschaftlich! Herzlich willkommen in unseren Kursen. Sie wissen ja: Gestalten bildet!
Roger Spindler Leiter Höhere Berufsbildungund Weiterbildung sfgb bern und biel/bienne klick
Hermann Hesse hat ein ausführliches Essay über den Eigensinn geschrieben, zu finden im Buchhandel unter dem Titel «Eigensinn macht Spass» oder in online-Beiträgen.