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Vor meiner Indienreise 2018 – Rundschreiben:
«Das 4. Quartal 2018 wird am 15. Oktober beginnen mit neuen Impulsen aus dem Mutterland von Yoga und Meditation. Vom 21. September bis 13. Oktober werde ich in Varanasi am Ganges weilen und mich weiterbilden in Yoga, Ayurveda und Hindi.
Für mich ist die indische Kultur eine unverzichtbare Quelle der Inspiration: Einzutauchen in den indischen Alltag bedeutet für mich, die einende Herzenskraft unmittelbar zu erfahren inmitten der unübersehbaren Widersprüche und Gegensätze von Chaos und Ordnung, Leben und Sterben, Glück und Leid, Freiheit und Unterdrückung, Armut und Reichtum, Gewalt und Mitgefühl, Barbarei und höchster geistiger Kultiviertheit.
Aus dieser Quelle der Inspiration fliessen Wissen, Erfahrung und Weisheit seit meiner ersten Indienreise 1994 in die Yoga- und Meditationspraxis, sowohl als Übende als auch als Lehrende.»
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b.
Nach meiner Rückkehr aus Varanasi Banaras Kashi:
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online-austausch mit einer freundin, die seit vielen jahren in indien (und ab und zu in berlin) lebt
nira: «was hat dich denn in varanasi so mitgenommen… ausser dengue [dengue fieber, übertragen von der tigermücke]?»
heidi: «das vernarbte gesicht und die verbrannten zähne einer von ihrem mann mit heissem öl übergossenen mutter; der aufgedunsene angeschwemmte leichnam; der grosse hund, der einen jungen hund verspeist; der brennende einsame leichnam am burning ghat; das männer dominierte öffentliche leben mit gepinkel, herumspucken und allgegenwärtigen rotzegeräuschen; sozial hierarchisch begründete armut, die im 21. jahrhundert nicht mehr zu erklären ist (indien ist eine atommacht); ministerpräsident modi’s (paramilitärische) vereinnahmung von yoga.»
nira: «oh ja… das ist eine seite und die ist wirklich krass.»
heidi: «kannst du für mich die andere seite in worte fassen?»
nira: «das strahlen der kinder und die liebe, die sie von den erwachsenen bekommen. die alten, die noch am leben teilhaben dürfen. die lebendigkeit der menschen, wie sie intensiv und emotional an das göttliche glauben… ohne zweifel, ohne wenn und aber. das gefühl der intensität und zur gleichen zeit auch passiv sein zu können. dass die uralten weisheiten immer noch gelebt werden und die grossen gurus noch existieren.
die vergänglichkeit, die sich in allem spiegelt. die unglaublich schöne natur und die weite. der himmel, mond, sonne, sterne und die vimanas, die so nah fliegen, dass man sie fast greifen kann. dass die einfachsten menschen die tiefsten weisheiten vermitteln können.
das direkte nicht um den heissen brei reden. dass alles unmögliche möglich sein kann und auch alles mögliche unmöglich. dass ich immer noch nach all den jahren spüre, dass ich nur da voll und ganz lebe. die tempelglocken, die rituale, die religiösen festlichkeiten. die gelassenheit und geduld. das mysteriöse, auch das nicht durchschaubare… und das ist nicht alles.»
bilder: